Ruhrgebietssprache
Die Ruhrgebietssprache ist nicht wie Pfälzisch oder Bayrisch ein Dialekt, sondern eigentlich eine Regionalsprache. Das Ruhrgebiet ist die einzige deutsche Region, in der die Menschen eine eigene Umgangssprache gefunden haben.
Hier findet ihr nun eine umfassende Sammlung von Ruhrgebietswörtern.
A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - Z
D
Dachhase | - |
1. Katze, die nachts herumstreicht und jault 2. Ehemann oder Verlobter, der mal wieder spätnachts aus der Kneipe nach Hause kommt und versucht, ohne dass andere wach werden, ins Bett zu schleichen |
Dachtel | - |
Ohrfeige |
Dadderich | - |
zitternde, unkontrollierte Bewegungen der Hände, die bestimmte Verrichtungen wie Essen, Rauchen und das Festhalten von Spielkarten erschweren |
Dämel | - |
dumme Person, recht geringer Grad der Beleidigung |
Dämlack | - |
trottelige Person, die eine langsame Auffassungsgabe besitzt oder sich dümmer anstellt, als sie ist; Grad der Beleidigung deutlich höher als bei "Dämel" |
Dassel | - |
Kopf |
derben | - |
herumlaufen, umherstreifen |
Dez | - |
Kopf |
dibbern | - |
etwas intuitiv fühlen, bemerken |
Dierken | - |
Liebling |
dobsche | - |
gut, klasse, astrein |
Docht | - |
Zigarette |
Dölle | - |
durch Anstoßen erzeugte kleine, aber deutlich sichtbare Beschädigung bei Personen und Gegenständen |
Döneken | - |
heitere Erzählung |
Döppen | - |
Augen |
döppen | - |
1. unter Wasser drücken 2. Erbesen oder Bohnen aus der Schale pulen |
Döppken | - |
niedliches kleines Kind |
Doernelken | - |
Frau, die überhaupt keinen Stil in der Kleidung hat und zudem auch noch ungepflegt rüberkommt |
dösig | - |
umständlich, dumm; 1) bei Personen starke Abwertung aufgrund offensichtlich fehlender Intelligenz 2) Problem, das störend kompliziert und nur schwer zu lösen ist |
Döskopp | - |
Dummkopf, Blödmann; keine schwerwiegende Beleidigung, teilweise sogar freundliche, burschikose Anrede unter Freunden |
Döspaddel | - |
Tolpatsch, Verwirrt-Verrückter; ironische Bezeichnung für jemanden, der nur langsam begreift und handelt |
Dötsch | - |
durch Anstoßen erzeugte kleine, aber deutlich sichtbare Verletzung nur bei Personen |
Dötze | - |
jüngere Menschen beiderlei Geschlechts |
Donnerlüttchen | - |
bewundernder Ausruf des Erstaunens und der positiven Überraschung |
drannoemmeln | - |
etwas anbringen, befestigen |
Dresche | - |
Schläge, Prügel |
drömeln | - |
eine Handlung bewusst verzögern |
Dröppel | - |
kleines süßes Kind; "dröppelig" - klein, knuffig, süß |
dröppeln | - |
leicht regnen |
Dubbel | - |
halbierte, aufeinandergelegte Brotscheiben, belegt mit Käse oder Wurst; "dubbeln" - das Vertilgen ebendieser |
dudeln | - |
Musik abspielen oder selber machen |
Dünnbrettbohrer | - |
Person, der man ansieht, daß sie nicht halten kann, was sie vorgibt zu sein; ungeschickter Angeber |
Dünnflitsch | - |
Durchfall |
düpsen | - |
hauen, schlagen |
dufte | - |
gut, prächtig, klasse, in Ordnung |
Duhnheit | - |
vollständige Trunkenheit |
Duppa | - |
Popo, Hintern |
durchfrickeln | - |
sich durchschlagen, sich herauswinden |
Dussel | - |
dumme Person; "dusselig" - vergeßlich; "Dussel haben" - Glück im Unglück besitzen |
Quelle: www.ruhrgebietssprache.de |