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Zeche Rheinelbe
Leithestraße
45889 Gelsenkirchen



Geodaten

51°29'46.0"N 7°06'25.0"E


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Gelsenkirchen

 


Zeche Rheinelbe

Die beiden Anlagen Alma und Rheinelbe wurden schon 1877 zusammengelegt. Die Gründe sind u.a. die Lage der Grubenfelder und die beträchtlichen Startschwierigkeiten wegen Wassereinbrüchen beim Abteufen der Schächte. Dies führte zu mehrfachem Besitzerwechsel. Da der Abbau unter dicht besiedeltem Gebiet und weitläufigen Industrieanlagen umging war ein gemeinsamer Betrieb auch aus wirtschaftlichen Überlegungen sinnvoll. Bis 1928 bestanden beide Förderstandorte getrennt, danach wurde der Restbetrieb über Alma abgewickelt. Nach der Stilllegung 1931 wurde das Grubenfeld auf Nachbarzechen aufgeteilt (s.u.). Die Zeche Alma hieß bis 1873 Neu Uerdingen, da die ersten Kapitalgeber aus Uerdingen kamen. Der neue Name ist derjenige, unter dem die Mutung stattfand. Der Name Rheinelbe könnte eine Anspielung auf den Bereich sein, der für die Zeche als Absatzgebiet in Frage kam.
Es bestand eine enge Verbindung mit dem Schalker Verein, dessen Höchöfen den Koks von der angrenzenden Kokerei Alma bezog. Durch das Gußstahlwerk verlief das Anschlußgleis der Zeche Rheinelbe. Alle Anlagen zusammen prägten das Stadtbild um dem Hauptbahnhof herum. Hier war "klassisches Ruhrgebiet" mit der Vermengung von Wohnenvierteln, Zechen, Stahlwerk und Gleisanschlüssen, alles kaum gepolant und nur an den Bedürfnissen der Konzerne ausgerichtet.
Von 1877 - 1879 und 1882 - 1887 war die Zeche Rheinelbe & Alma die größte im Ruhrgebiet.

Die Zeche Rheinelbe lag südlich vom Gelsenkirchener Zentrum. Die Kokerei versorgte die Stadt lange Zeit mit Gas. Von den Anlagen blieben nur die Verwaltungsbebäude erhalten. Hier war die Zentrale der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (IBA) untergebracht. Die Gebäude werden weiter als Fortbildungsakademie des Landes NRW genutzt.
Der Schacht 1 ist an der Betonplatte der Schachtabdeckung in der Rasenfläche hinter der ehemaligen Maschinenhalle mit der Revisionsöffnung und einem Schild zu erkennen, der daneben liegende Schacht 2 ist mit einem Pfahl markiert. Schacht 3 liegt ohne Markierung in einer Verkehrsfläche. Über ihm stand ein sehr ungewöhnliches Gerüst, eine Art modifizierte Pyramide, das ein Unikat blieb.
Der Schacht 6 liegt in der Grünanlage des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen, der auf dem ehemaligen Gelände des Gussstahlwerks mit dem direkt anschliessenden Zechenareal gebaut wurde. Er ist mit einer Tafel gekennzeichnet.
Im Haldenbereich legte der Künstler Herman Prigann einen Skulpturengarten an. Er benutzte dazu Trümmerteile und Holz aus dem verwilderten Gelände der alten Halde, die er mit Schrott kombinierte. Der neuere Bereich wurde noch bis 1999 weiter aufgeschüttet. Hier gestaltete er die "Himmelstreppe" auf der Spitze eines Gesteinskegels aus riesigen Betontrümmerteilen. Sie steht im Kontext der auf den Ruhrgebietshalden entstandenen Landmarken.
Eine Forststation beobachtet die Entwicklung der natürlichen Bewaldung der Haldenareals und bietet Führungen an.

Das östlich gelegene Gelände von Schacht 4 ist heute gewerblich genutzt. Er wurde für Seilfahrt und Bewetterung genutzt. Der Schacht ist an einer Tafel in einer Rasenfläche zu erkennen. Die ehemalige Bahntrasse zwischen den Anlagen ist heute Teil des regionalen Radwegenetzes.
Der Schacht 5 hatte nur ein kleines Befahrungsgerüst und einige Nebengebäude, die wenig Fläche einnahmen. Hier entstand Wohnbebauung. Der Schachtdeckel liegt in einer Grünfläche, die von Wohnhäusern umgeben ist.

Die Zeche Alma war Teil eines Verbunds mit Kokerei, Hochöfen, Gußstahlwerk und Walzwerk. Jahrzehntelang dominierte dieser Komplex den Süden Gelsenkirchens. Zum Teil sind diese Flächen inzwischen saniert, z.B. ist das Wissenschaftszentrum auf der Fläche des Gußstahlwerks entstanden.
Auf dem Areal der Anlage Alma 1/2/5 haben sich Gewerbebetriebe angesiedelt. Der größte Teil wird von Sporthallen eingenommen. Dazu gehört auch die ehemalige Waschkaue. Über dem Schacht 1 steht eine Protegohaube, Schacht 2 ist am Schachtdeckel zu erkennen. Daneben steht eine Methangasverwertung. Der Schacht liegt etwas versteckt in eine Gebäudeaussparung 5 mit einer Tafel markiert. Das direkt anschließende Kokereigelände ist abgeräumt und wartet auf eine Folgenutzung.
Der Schacht 4 lag als Spülschacht im Hochofengelände. Das Gelände wird (Frühjahr 2012) saniert. Der Bereich am Möllerbunker ist schon mit Spielplatz und Skaterbahn nutzbar. Der größte Teil wird noch durch Zufahrtstraßen für eine gewerbliche Nutzung erschlossen. Getrennt werden beide Bereiche durch einen begrünten Hügel und den Riegel des Möllerbunkers, auf dem eine große Fotovoltaikanlage installiert wurde. Der Schacht ist noch nicht zugänglich, die Protegohaube erkennbar.

Quelle: Ruhrzechenaus.de



Daten:

ab 1877: Ver. Rheinelbe & Alma
Stadt/Stadtteil: Gelsenkirchen-Ückendorf
Teufbeginn: 1855 (Rheinelbe 1)
Förderbeginn: 1861
Betriebsende: 1928
max. Tiefe: 809 m
max. Belegschaft: 8.303 (1922)
max. Förderung: 2,19 Mio. Tonnen (1913); 3,43 Mio. Tonnen (1983 - Nordstern-Zollverein)
heutige Nutzung: div. Firmenansiedlungen, Künstlerateliers, Werkstätten, Tagungshotel, Brachgelände, Skulpturenwald

 

Positiv:

- vielfältige Nachfolgenutzung
- weitläufiges Gelände, Skulpturenwald
- sehenswerte Halde ("Himmelstreppe")
- gute Anbindung am Radwegenetz
 
Negativ:

- Teil des Geländes liegt brach


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda