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Zeche Helene-Amalie
Helenenstraße 110
45143 Essen


Geodaten

51°28'04.4"N 6°59'07.2"E


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Zeche Helene-Amalie

Die Zeche Helene-Amalie war eine der frühesten Mergelzechen des Reviers, bereits 1843/44 wurde hier die erste Kohle gefördert. Aus dieser Zeit sind allerdings keine Gebäude oder technischen Anlagen mehr erhalten. Die noch erhaltenen Tagesanlagen der Schachtanlage Amalie stammen überwiegend aus den 1930er Jahren.

1927 wurde Helene-Amalie mit der traditionsreichen Zeche Sälzer und Neuack (seit 1901 bei Krupp) unter dem Namen „Fried. Krupp AG Bergwerke Essen“ zusammengefasst. Ziel der neuen Betriebsleitung war es, durch Betriebszusammenfassungen und Rationalisierungen die Leistungsfähigkeit der Schachtanlagen deutlich zu erhöhen. Die aufwändigste Maßnahme zur Rationalisierung bezog sich auf die Schachtanlage Amalie/Marie. Wegen des hohen Alters der dortigen Tagesanlagen gab es hier umfangreichen Erneuerungsbedarf. Der Bonner Architekt Christian Bauer entwarf Mitte der 1930er Jahre Gebäude in Stahlkonstruktion, wie sie in den 1920er Jahren entwickelt worden waren, und verblendete sie mit Backsteinwänden. Die Fenster wurden zu horizontalen und vertikalen Bändern zusammengefasst - sehr zum Missfallen der Machthaber des NS-Staates, die diese Architektur in der Tradition der klassischen Moderne aus der Weimarer Zeit als „künstlerisch nicht reif“ kritisierten.

Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Schachtanlage Amalie/Marie erhebliche Zerstörungen, die im Zuge des Wiederaufbaus bis 1947 behoben wurden. Das 1915 von Körner geschaffene Verwaltungsgebäude wurde in wesentlich veränderten Formen wiedererrichtet und dient heute noch als Bürogebäude. Den Eingangsbereich prägen vier Reliefs von E. Meisen aus dem Jahr 1935, die den Ablauf eines Tages (Morgen, Tag, Abend, Nacht) idealisierend darstellen. 1953 wurde die neu gegründete Bergwerke Essen-Rossenray AG Rechtsnachfolger der Fried. Krupp Bergwerke AG.

1968 erfolgte die Stilllegung der Schachtanlage Amalie/Marie. Die Aufbereitungsanlagen wurden unmittelbar nach der Stilllegung abgerissen, Fördergerüst und Schachthalle des Schachtes Marie folgten 1984. Die übrigen Bauten, darunter das zweigeschossige deutsche Strebengerüst in Vollwandbauweise von 1936 über Schacht Amalie blieben erhalten. Der Schacht dient heute noch der Grubenwasserhaltung. 

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

bis 1927: Ver. Helene & Amalie; auch: Ver. Helena und Amalia
1927 - 1937: Amalie
1937 - 1960: Verbund Amalie mit Ver. Sälzer & Neuack zu Sälzer-Amalie
1960 - 1962: Verbund Sälzer-Amalie mit Wolfsbank zu Sälzer-Amalie/Wolfsbank
ab 1962: Umbennung in Amalie
Stadt/Stadtteil: Essen-Altendorf und Essen-Altenessen
Teufbeginn: 1840 (Schacht Amalie)
1870 (Schacht Helene)
Förderbeginn: 1843 / 1873
Betriebsende: 1965 (Helene)
1966 (Amalie)
max. Tiefe: 975 m; 1.215 m (Wetterschacht Barbara)
max. Belegschaft: 4.304 (1925)
max. Förderung: 1,03 Mio. Tonnen (1913)
heutige Nutzung: Wasserhaltung (Amalie); Sport- und Gesundheitszentrum, Gastronomie, Park (Helene)

 

Positiv:

- intensive Nachfolgenutzung (Helene)
- gutes Beispiel für Rationalisierungsphase im Ruhrgebiet der 1920er/1930er Jahre
 
Negativ:

- den Reliefs mit Nazi-Saymbolik im Eigangsbereich des ehem. Verwaltungsgebäudes fehlen Erläuterungen zu ihrem historischen Kontext


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda