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Zeche Carl
Wilhelm-Nieswandt-Allee 100
45326 Essen


Geodaten

51°29'47.3"N 7°00'40.2"E


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Zeche Carl

Einer der ältesten erhaltenen Malakowtürme des Ruhrgebiets (1856/57) ist auf der Zeche Carl zu besichtigen. Dem dreigeschossigen Backsteinturm sind symmetrisch seitliche zweigeschossige Flügel angefügt. Zwei Dampfförder- maschinen von 1857 und 1863 sorgten für eine damals hohe Förderleistung. Denn 1863 hatten die Bergbehörden die Seilfahrt , d.h. die Einfahrt der Bergleute im Förderkorb genehmigt, so dass beide Maschinen für die Kohleförderung zur Verfügung stehen konnten und nicht eine, wie ursprünglich vorgesehen, für die Fahrkunst der Bergleute genutzt werden musste. Die Dampffördermaschinen sind nicht mehr erhalten, wohl eine Elektrofördermaschine im linken Seitenflügel. Neben dem Turm sind einige weitere Gebäude aus einer späteren Entwicklungsphase der Zeche stehen geblieben, ein Fördermaschinenhaus von 1900, eine Kesselanlage mit Kamin und eine Werkstatt aus den 1920er Jahren sowie ein Verwaltungs- und Kauengebäude, Casino genannt, das im Kern aus dem Jahr 1890 stammt und 1910 und 1925 erweitert wurde.

Waren in der Frühzeit des industriellen Bergbaus einzelne Unternehmer an der Gründung einer Zeche beteiligt, so ist die Zeche Carl das Werk der ersten Aktiengesellschaft im Ruhrbergbau, des Cölner Bergwerksvereins, gegründet 1847. Zwei Kölner Bankhäuser, Camphausen und Schaafhausen waren die Initiatoren. Aber nicht nur dem Bergbau, auch dem Bau der Köln-Mindener Eisenbahn galt ihr Interesse.

Seit 1847 besaß Altenessen einen Bahnhof an dieser Strecke, die Zeche Carl wurde über eine Zweigbahn angeschlossen. Der Kohletransport war damit gesichert, erst recht als Anschlüsse an zwei weitere wichtige Strecken der Rheinischen und der Bergisch-Märkischen Eisenbahn erfolgten. Bergbau und Eisenbahn, später auch die Schwerindustrie und Zuliefererbetriebe machten aus der kleinen Gemeinde Altenessen einen typischen Industrieort. Im 20. Jahrhundert mehrmals ausgebaut, wurde die Förderung auf Carl 1929 eingestellt, 1970 gab die RAG den Standort endgültig auf. In der denkmalgeschützten ehemaligen Zeche befindet sich heute ein weit über Essen hinaus bekanntes soziokulturelles Zentrum, selbstverständlich mit Gastronomie. Nachdem dieses insolvent geworden ist, wird das Kulturzentrum übergangsweise ab Oktober 2008 von einer Agentur als Dienstleister geführt. 

Quelle: Route der Industriekultur



Daten:

ursprüglich: Hercules
1913: Verbund mit Zeche Anna zu Anna-Carl
Stadt/Stadtteil: Essen-Altenessen
Teufbeginn: 1855
Förderbeginn: 1861
Betriebsende: 1929 (danach Übernahme durch Zeche Emil), 1970
max. Tiefe: 580 m
max. Belegschaft: 939 (1900)
max. Förderung: 0,3 Mio. Tonnen (1900)
heutige Nutzung: Kultur- und Veranstaltungszentrum, Grünanlage

 

Positiv:

- wahrscheinlich ältester Malakowturm des Ruhrgebiets
- Erhalt dank Jugend- und Bürgerinitiative
 
Negativ:

- Wenig erfahrbare Zechenhistorie
- Konkurs des ehemaligen Trägervereins


Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda