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Zeche Lothringen
Lothringer Straße 36
44805 Bochum


Geodaten

51°31'08.4"N 7°17'00.9"E


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Zeche Lothringen

Name und Gründungszeit der Zeche Lothringen verweisen auf den gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 und die darauf folgende Angliederung Elsass-Lothringens an das Deutsche Reich. Die Gewerkschaft ließ 1872 den ersten Schacht abteufen, weitere vier folgten bis 1914. Parallel zum Ausbau des Bergwerks wurden Kokereien errichtet und vor allem die Gewinnung von Nebenprodukten wie z.B. Teer und Ammoniak zu einem wichtigen Geschäftsfeld ausgebaut.

Die Entwicklung des Bochumer Stadtteils Gerthe ist untrennbar mit der ehemaligen Zeche Lothringen verknüpft. Bis heute prägen die zahlreichen Siedlungen für die Belegschaften das Ortsbild. Dazu sind auf der Gründungsanlage Lothringen 1/2 im Gerther Zentrum einige Gebäude erhalten. Ihre Nutzung, zum Teil kultureller Art, sorgt für Leben auf dem Gelände und macht es über den Stadtteil hinaus zu einem Anziehungspunkt. Besonderes architektonisches Schmuckstück ist das Maschinenhaus des Schachtes 1 mit verzierten Rundbögen und tonnenförmiger Dachgestaltung. Es stammt wie auch die anderen älteren Bauten aus der großen Umbauphase um 1900, als die Gebäude ihre charakteristische Gestaltung erhielten, die auf dem Kontrast von gelben und roten Ziegeln sowie Jugendstilornamenten beruht.

Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage 3 im Gerther Osten sind neben einigen Gebäuden mehrere Baracken des dortigen Zwangsarbeiterlagers erhalten. Sie dienten nach dem zweiten Weltkrieg zunächst als Unterkunft für neu angeworbene Bergarbeiter, dann als Ledigenheim, nach Schließung der Zeche 1966/67 als Wohnraum für „Gastarbeiter“. 1983 entstand in ihnen ein studentisches Wohnprojekt, das die Gebäude in den heutigen Zustand umbaute. Trotz dieser Umbauten ist die Grundstruktur des Lagers weitgehend unverändert erhalten, das damit als eines der wenigen noch vorhandenen architektonischen Beispiele seiner Art in Deutschland gelten kann. Im August 2005 wurde es in die Denkmalliste eingetragen.

Reichsweite traurige Berühmtheit erlangte die Zeche Lothringen durch ein schweres Grubenunglück, bei dem 1912 infolge einer Schlagwetterexplosion 144 Bergleute ums Leben kamen. Kaiser Wilhelm, der zu dieser Zeit an den Feierlichkeiten zum 100jährigen Firmenjubiläum der Firma Krupp in Essen teilnahm, eilte daraufhin zu einem medienwirksamen Kondolenzbesuch nach Gerthe.

Quelle: Route der Industriekultur


 

Daten:

ab 1961: Lothrigen-Graf Schwerin
Stadt/Stadtteil: Bochum-Gerthe
Teufbeginn: 1872
Förderbeginn: 1879
Betriebsende: 1967
max. Tiefe: 1.026 m
max. Belegschaft: 4.533 (1940)
max. Förderung: 1,54 Mio. Tonnen (1937)
Besonderes Letztes Grubenpferd des Ruhrgebiets "Seppel" bis 1966 im Einsatz
heutige Nutzung: Lothrinegn 1/2 - Kultur-Tentrum, Gewerbeansiedlungen; Lothringen 3 - denkmalgeschütztes Kriegsgefangenenlager als Wohnprojekt

 

Positiv:

- sorgfältig restaurierte Tagesbauten
- vielfältige kulturelle Nachfolgenutzung
- gute Radwegeanbindung
- gute Stadtteilanbindung
   
Negativ:

- ungepflegte Halde, Installation oft Opfer von Vandalismus
- das leerstehende ehemalige Verwaltungsgebäude wird immer sanierungsbedürftiger

 

Quelle: "Auf Zeche" von W. Berke, M. Farrenkopf, W. Grubert & S. Przigoda