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Emschergenossenschaft
Emscherquellhof

Quellenstraße 2
59439 Holzwickede


Geodaten

51°29'25.3"N 7°36'42.8"E


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Holzwickede

 


Emscherquelle

Die 81,5 Kilometer lange Emscher entspringt südlich des Zentrums der Gemeinde Holzwickede.  Die Quelle befindet sich noch heute auf dem so genannten Emscherquellhof. Dabei handelt es sich um eine 1801 erbaute Hofanlage in der regionaltypischen Bauweise eines "Westhellweghofes". Sie besteht aus Hauptgebäude, angebautem Pferdestall und einem freistehenden ehemaligen Backhaus. Im Innenhof des Gehöftes liegt in einem eingefassten Teich der Quellbereich der Emscher. Der Zulauf zum Quellteich erfolgt unterirdisch aus Richtung Hauptgebäude. Bis 2003 wurde das Anwesen als privater Reiterhof betrieben. 2004 erwarb die Emschergenossenschaft die Anlage und ließ sie aufwändig unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten restaurieren. Heute werden die Gebäude als Fortbildungsstätte, Schulungszentrum und für Ausstellungszwecke zum Thema Emscher genutzt. 

In früheren Jahrhunderten war die Emscher für ihren Fischreichtum bekannt, ihre Wasserkraft wurde von zahlreichen Mühlenstauwerken genutzt. Mit der aufkommenden Industrialisierung wurde die Emscher immer stärker verschmutzt, sie musste die enormen Wassermengen, die zur Frischwasserversorgung der rasch wachsenden Bevölkerung und Industrie ins Gebiet gepumpt wurden, als Abwasser aufnehmen. Erhebliche Bodensenkungen durch den Bergbau im Revier ließen ganze Stadtteile und Gewässer absinken und erschwerten den Bau unterirdischer Abwasserkanäle erheblich.

Um einen geregelten Abfluss wiederherzustellen, begann die Emschergenossenschaft kurz nach der Jahrhundertwende damit, die Emscher und ihre Nebenläufe zu einem System offener Abwasserkanäle mit insgesamt 350 Kilometer Fließstrecke auszubauen - im Volksmund "Köttelbecken" genannt - die das Wasser schnell und sicher ableiten.

Bis 1913 wurde der 72 Kilometer lange Emscherlauf zwischen Dortmund-Hörde und der Mündung begradigt, vertieft und eingedeicht. Obwohl bereits zu dieser Zeit einfache Kläranlagen gebaut wurden, war der Name Emscher jahrzehntelang mit dem Bild eines schmutzigen, "schwarzen" Flusses verbunden. Der Ausbau des 9,5 Kilometer langen Oberlaufes zwischen Holzwickede und Dortmund - in diesem Abschnitt ist die Emscher noch eher ein Bach - folgte in den 1920er Jahren.

Mit dem Auslaufen des Bergbaus im Ruhrgebiet ab Mitte des 20. Jahrhunderts und dem damit verbundenen Rückgang von Bodensenkungen eröffnete sich in der Emscherregion zunehmend die Möglichkeit unterirdische Abwasserkanäle zu bauen und die Emscher zu renaturieren. Daher fiel Ende der 1980er Jahre die Entscheidung für einen grundlegenden Umbau des Emscher-Systems. Erste Schritte in diese Richtung unternahm die Internationale Bauausstellung IBA Emscherpark mit dem Plan für die Gestaltung eines Emscher Landschaftsparkes. Erste Ansätze für einen ökologischen Umbau des Flusses wurden bereits in den 1990er Jahren mit der Renaturierung eines Teilabschnittes der Emscher im Rahmen der Bundesgartenschau in Dortmund verwirklicht. 

Das zentrale Bauwerk im Rahmen des Renaturierungs-Projektes ist der sogenannte Emscherkanal. Er wird derzeit in einer Tiefe zwischen fünf und 35 Metern zwischen Dortmund und Dinslaken gebaut. Dabei handelt es sich um ein 80 Kilometer langes Röhrensystem, das das bisher dem Fluss zugeleitete Abwasser aufnehmen und einer Klärung zuführen soll. Gleichzeitig sollen der Flusslauf und die Uferbereiche der Emscher renaturiert und für Wohnen und Freizeit aufbereitet werden. Endausbauziel ist das Jahr 2027.

Im Emscherquellhof  befindet sich eine ständige Ausstellung. Hier kann sich der Interessierte über die Geschichte des Quellhofes und das Leben auf dem Lande im 19. Jahrhundert informieren. Darüber hinaus erfährt er viel Wissenswertes über die Emscher und deren Historie und Wandel in heutiger Zeit. Es wird die Geschichte des Flusses erzählt, der zu einem bedeutenden "Player" im Strukturwandel der Region geworden ist.

Quelle: Route Industriekultur