Bochum
Erzbahnbrücke 4
Die Brücke gehört zum letzten, zwischen 1923 und 1929 errichteten Teilstück der Erzbahn und überquert den etwa sechs Meter hohen Damm der ehemaligen Reichsbahnstrecke Gelsenkirchen-Wattenscheid nach Wanne.
Erste Bauarbeiten an der Brücke begannen im Februar 1926, wurden aber nach drei Monaten wieder eingestellt, da die Spannweite der Brücke von zehn auf 45 Meter erweitert werden sollte. Daher konnten die Arbeiten erst im Januar 1927 wieder aufgenommen werden, nachdem die alten Widerlager entfernt worden waren. Nachdem die neuen Widerlager fertiggestellt waren, begann die VSTAG, Dortmunder Union Brückenbau, mit der Aufstellung des Montagegerüsts und der Anlieferung der Brückenteile. Vertragsverhandlungen mit der Reichsbahn verzögerten die Fertigstellung erneut, so dass die Brücke erst 1928 endgültig montiert werden konnte. Das Material für den nordwestlich anschliessenden Damm musste zwischenzeitlich über ein provisorisches Schmalspurgleis angefahren werden.
Die eingleisige, genietete Brücke mit der Spannweite von 45 Metern hat einen Querschnitt von 5,30 m. Ihre trapezförmigen, 6,80 m hohen Hauptträger sind aus Fachwerk gebildet. Sie liegen im Süden auf Rollen, im Norden auf festen Lagern auf. Die Fahrbahn liegt in einem Schotterbett auf verzinkten Buckelblechen. An einem der Hauptträger ist ein schmaler Laufsteg angeordnet, der zu Wartungszwecken begangen werden kann. Da im Gebiet der Erzbahn mit durch den Steinkohlebergbau verursachten Bodensenkungen zu rechnen war, wurden Brücke und Widerlager so eingerichtet, dass eine nachträgliche Hebung vorgenommen werden konnte.
Die Instandsetzung und Restaurierung der Brücke für die neue Nutzung als Fuß- und Radweg wurde 2004 abgeschlossen.
Quelle: Route Industriekultur