Gladbeck
Halde 22
Vier Halden in Reihe: Da darf man durchaus schon von einer Haldenlandschaft sprechen. In und um Gladbeck tut man das aber nur zaghaft. Dabei braucht sich die „Haldenlandschaft im Brauck“ mit einer Gesamtfläche von über 100 ha absolut nicht zu verstecken. Im Süden hören die ersten 22 ha auf den Namen „Halde 22“. Oder wie man früher auch sagte: „Kippe 22“. Der RVR, dem auch dieser Abraumberg seit einigen Jahren gehört, nennt ihn auch schon mal doppelt gemoppelt „Halde Kippe 22“. Konzeptionell scheint die ehemalige Bergehalde der Zeche Mathias Stinnes 3/4 irgendwo zwischen Tafelberg und Landschaftsbauwerk stecken geblieben zu sein. Grundriss und Wegeanlage erinnern an eine liegende 8 und zwei Plateaus bieten oberhalb der Baumgrenze einen akzeptablen Fernblick.
Aber neben der Öffnung des Haldengeländes als grünes Freizeitareal ist kein weiteres Nutzungskonzept erkennbar. Die diskutierte und angekündigte Windkraftanlage ist offenbar vom Tisch – und weitere Pläne sind auch nicht bekannt. Was der Besucher vorfindet sind Wege in unterschiedlichster Qualität (von übel bis akzeptabel), die sich auf verschiedenen Niveaus um die Halde winden.
Auf welchen Wegen man wohin und weiter hinauf kommt, muss man selbst herausfinden. Was man mit den Arrangements aus Unterstellhäuschen, Fahrradständern, Sitzgelegenheiten und Schachbrett-Tischen machen kann, ebenfalls. Wenn es regnet, kann man sich unterstellen – aber nicht trocken sitzen. Auch die Räder werden nass, denn Fahrradständer und Tischgruppen sind fest außerhalb der Häuschen montiert. Und wenn man zufällig Schachfiguren im Gepäck hat, kann man zu viert eine Partie spielen. Oder so.Am westlichen Sockel der Kippe 22 verläuft der Radweg R 10 und nimmt Kurs auf die Mottbruchhalde. Über allem liegt ein dezenter Geruch von Kokerei und Kohle – mögliche Hinterlassenschaften in der Halde, denn beides gibt es in der Nachbarschaft von Kippe 22 schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Als sich der Bergbau aus Gladbeck zurückzog, wuchs auch hier schnell Grün über den Berg.
Niedrige Waldflächen im unteren Drittel der Halde, Buschwerk und Gras in den höheren Regionen. Wer den Designer-Halden wenig abgewinnen kann, wird hier seinen wild-urwüchsigen Spaß haben. Vieles von dem, was man auf der Halde wahrnimmt, scheint nicht angelegt zu sein, sondern macht den Eindruck, es sei irgendwie übrig geblieben.
Oben auf der Halde (nördlicher Rand) steht eine unbenannte Installation: Eine Art Zaun aus Stahlstreifen gibt Rätsel auf, zumal eine erklärende Tafel fehlt.
Quelle: "Über alle Berge" von Wolfgang Berke
Steckbrief:
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Alias: | Kippe 22, Halde Kippe 22 |
Stadt/Stadtteil: | Gladbeck-Brauck |
Fertigstellung: | ca. 1990 |
Zugänglichkeit: | vollständig |
Art / Form: | Abraumhalde, Tafelberg |
Eigentümer: | Regionalverband Ruhr |
Höhe über NN: | ca. 68 m |
Höhe über Niveau: | ca. 40 m |
Fläche: | ca. 22 ha |
Installation: | Metallpalisade |
Anfahrt / Parken: | Heringstraße |
Bewertung: |
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Begrünung / Natur: |
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Aussicht: |
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Freizeitwert: |
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Unterhaltungswert: |
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Spazierbarkeit: |
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Fitnessfaktor: |
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Kind & Kegel: |
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Besucherdichte: |
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Beschilderung / Infos: |
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Anfahrt / Parken: |
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Quelle: "Über alle Berge" von Wolfgang Berke